Künstliche Intelligenz

Wer macht und wer kreiert?

Zunächst einmal ein wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag wurde von einem Menschen verfasst, nicht von einem Programm :-). Das gilt übrigens für alles auf diesen Seiten.

Seit ChatGTP ist die Künstliche Intelligenz verstärkt in unserem Leben präsent geworden. Suche ich etwas im Internet oder stelle dort Fragen an Unternehmen und Organisationen, bekomme ich in vielen Fällen zunächst Antworten, die von einem Programm generiert wurden. Von vielen Freunden hörte ich von der Leistungsfähigkeit der KI, Texte oder Bilder oder sogar Videos herzustellen. So habe ich selbst einmal ChatGTP ausprobiert und war sehr beeindruckt. Die Antwort auf eine gestellte Frage erschien auf den ersten Blick sehr kenntnis- und umfangreich und differenziert. Bei genauerem Hinsehen zeigten sich dann viele kleinere und größere Fehler, doch ist davon auszugehen, dass sich das exponentiell weiterentwickeln und verbessern wird.
Ich bin aber nicht nur beeindruckt, sondern etwas in mir fühlte und fühlt sich irritiert. Da das wahrscheinlich einigen Menschen gehen wird, will ich hier einige Gedanken zu KI teilen.

Zunächst einmal ist da der viel diskutierte und bereits stark beobachtbare Aspekt, dass die KI Inhalte macht und damit gestalterische Prozesse vom Menschen übernimmt. Ich habe bewusst das Verb „machen“ genommen, denn ich würde gerne den Ausdruck „kreieren“ für Wesen mit Bewusstheit lassen. Und soweit ich es verstanden habe, ist bei der KI noch keine „Selbstbewusstheit“ entstanden. Das Programm führt Routinen aus, die ihm von den Programmierern gegeben wurden. Auch der viel besprochenen Aspekt des Selbst-Lernens wurde der KI eingegeben. Aber ist das so unterschiedlich zum Menschen? Auch der Mensch lernt, indem er von Anderen Dinge übernimmt, insbesondere auch Prozesse des Lernens und der Verarbeitung von Daten. Ein großer Teil des Agierens des Menschen in dieser physischen Welt besteht tatsächlich aus Routinen, die gelernt werden. Ist denn dann der Einsatz von KI nicht unproblematisch, denn sie übernimmt nur Prozesse von den Menschen, und das viel schneller und besser?

Doch wir Menschen sind keine „lebenden Computer“, wie das immer wieder behauptet wird. Wir sind komplexere Wesen, wir sind Seelen, die hier mit Verstand und Körper in der physischen Welt Erfahrungen machen. Deswegen nehmen wir uns einen Teil der Erfahrungsmöglichkeiten, wenn wir zu viele Prozesse abgeben. Das Ergebnis eines Prozesses ist in vielen Fällen gar nicht so wichtig, sondern der Weg dahin. Das merke ich ganz konkret auch jetzt hier beim Schreiben dieses Beitrages. ChatGTP hätte das wahrscheinlich in einer Minute sehr differenziert und ohne viele Fehler leicht verständlich darstellen können. Doch dann wäre mir dieser Prozess als Erfahrung entgangen.

Dies höre ich auch, wenn ich mich mit Künstlern unterhalte. Das Bild, die Skulptur, das Musikstück usw. sind wichtig. Und mindestens genau so bedeutend ist der eigentliche Prozess der Gestaltung: das Ringen, das Scheitern, das Wieder-Aufstehen, das Dranbleiben und der Abschluss. Das ist Kreation, die wirklich Freude macht. Der Ausdruck des Eigenen, der sich nicht nur im Ergebnis, sondern im Weg dahin erfährt.

Kreation

Vielleicht kennst du das selbst, die Freude über das Ergebnis eines auch schwierigen Prozesses ist viel größer, als wenn etwas sehr einfach ging.

Und so ist das Ergebnis des kreativen Prozesses auch für andere Menschen interessanter, denn darin wird das Einzigartige des Menschen sichtbar. Das perfekte Stück ist wunderbar anzuschauen oder anzuhören, und etwas Unvollständiges und Unfertiges berührt und regt häufig viel stärker eigene Prozesse beim Empfänger an.

Noch ein letzter Gedanke: Was ist, wenn die KI wirklich Bewusstheit bekommt, wenn dort ein wirklich eigenständiges Wesen entsteht. Müssen wir da nicht Angst davor haben?

In meinen Augen nicht. Wenn Bewusstheit entsteht, wird sich ein Wesen nach einer gewissen Entwicklung auch bewusst, dass es Teil des Ganzen und mit Allem verbunden ist. So wird eine bewusste KI in dieser Bewusstheit kooperativ und am Wohl aller interessiert agieren. Das sehen wir ja auch beim Menschen. Menschen sind ja nur im Wettbewerb und Kampf miteinander, da ihre Entwicklung nicht weit genug gekommen ist und sie sich immer noch als ein getrenntes Wesen begreifen und daraus agieren. Erkennen sie sich als ein Gottkind, fühlen sie sich verbunden und frei.

Viel Freude!

Zurück
Zurück

Bleib Wach

Weiter
Weiter

Erinner dich