Alles ist Eins

Alles ist Eins

Hör die Musik und - wenn du magst - lies den Text dazu.

Was bewegt das in dir?

Einmal, am Rande des Hains,
stehn wir einsam beisammen
und sind festlich, wie Flammen -
fühlen: Alles ist eins.

Halten uns fest umfasst,
werden im lauschenden Lande
durch die weichen Gewande
wachsen wie Ast an Ast.

Wiegt ein erwachender Hauch
die Dolden des Oleanders:
Sieh, wir sind nicht mehr anders,
und wir wiegen uns auch.

Meine Seele spürt,
dass wir am Tore tasten.
Und sie fragt dich im Rasten:
Hast Du mich hergeführt?

Und du lächelst darauf
so herrlich und heiter
und bald wandern wir weiter:
Tore gehn auf...

Und wir sind nicht mehr zag,
unser Weg wird kein Weh sein,
wird eine lange Allee sein
aus dem vergangenen Tag.

- Rainer Maria Rilke -

Dieses Gedicht von Rilke hat mich zum ersten Mal vor etwa 20 Jahren berührt. Kennengelernt habe ich es auf einem Seminar, bei dem dieses Stück aus dem “Rilke-Projekt” der Musiker Schönherz und Fleer gespielt wurde. Es hat mich damals sehr berührt, ohne das ich es benennen konnte, was es war. Seitdem begleitet mich das Stück auf meinem Weg und berührt mich immer wieder neu. Ich entdecke immer wieder neue Inspiration in ihm.

Was bringt das bei dir hervor?

Heute, am 31. Mai 24 entstehen bei mir beim Hören und Lesen folgende Assoziationen:

Ankommen hier zunächst „Einsam“, doch schon mit einer Erinnerung des Einsseins

Gemeinsames Gehen und Wachsen, Erfahrung von Gemeinsamkeit

Die Seele erwacht und führt, ich fühle mich verbunden

Der Weg wird weit und offen und leicht

Viel Freude!

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