Dankbarkeit
Dankbarkeit
Danke, Thanks, Merci, Grazie, Gracias, Spasibo, Xie xie, Arigato….
Dankbarkeit kommt von Dank, wird definiert als ein Gefühl der Erkenntlichkeit. Der Wortstamm ist Denken, genau wie im Englischen „thanks“ von „think“ stammt. Das ist interessant, denn es weist darauf hin, dass es bei Dank um ein Erkennen geht. Oder vielleicht feiner ausgedrückt um ein Anerkennen dessen, was einem oder mit einem geschieht.
Wie fühlt sich Dankbarkeit an? Spür da einmal hinein, was bei dir erscheint. Vielleicht fühlst du dich beschenkt? Vielleicht ist da ein Gefühl von Gnade oder Demut ( hier der Wortstamm des französischen Merci). Etwas ist zu dir gekommen, und du erkennst es und anerkennst es. Und mit Dank oder Dankbarkeit entsteht meist eine ruhige Freude oder eine freudiger Frieden. Etwas kommt zur Ruhe.
Denn bist du mit Dankbarkeit in Kontakt, hört das ständige Suchen auf, mit dem ein Teil von dir immer beschäftigt ist. Dieser Teil, den man das Ego nennen kann, fühlt sich getrennt und sucht deswegen ständig nach etwas, um diese Trennung nicht fühlen zu müssen. Da ist das Gefühl, das etwas fehlt, das es nicht komplett ist, nicht ganz. Etwas muss erreicht oder besessen werden, und dann ist alles stimmig. Und wenn das erreicht ist, ist es dann doch nicht oder nur ganz kurz richtig. Dann kommt ganz schnell das Gefühl wieder, dass etwas fehlt und die Suche geht weiter.
Auf der Ebene der Welt der Form ist das nicht zu finden, was fehlt und was du suchst. Doch über das Gefühl der Dankbarkeit kommst du in Kontakt mit dem, was fehlt. Es entsteht die Erfahrung von Liebe. Und zwar der Liebe, die zu dir fließt, und gleichzeitig der Liebe von dir zu anderen Dingen und Wesen. Du siehst, was zu dir fließt, und siehst und fühlst du die Liebe darin. Und so erkennst du auch die Liebe, die aus dir dann fließt, zu der Sache oder dem Wesen, wofür du dankbar bist. Und mit der Erfahrung von Liebe ist alles stimmig, fehlt nichts mehr. Das macht dich und dein Leben vollständig.
So wirkt eine Erinnerung an Dankbarkeit Wunder im erlebten Leben. Am besten fragst du dich täglich, für was du heut dankbar bist. Vielleicht schreibst du das auf in einem Tagebuch. Noch schöner ist das Erforschen und Teilen mit deinem Partner oder Partnerin in einem kleinen abendlichen Ritual. Ich mache damit wunderbare Erfahrungen.
So frage dich immer wieder, für was bist du heute dankbar?
Ein Hinweis dazu: Dank für die positiven Dinge des Lebens ist einfach. Mit etwas Achtsamkeit wirst du auch für die kleinen Dinge des Lebens in der Form dankbar sein, wie Blumen oder Wolken oder der Klang des Regens auf dem Dach. Bei Herausforderungen oder auf dem ersten Blick eher negativen Dingen ist es etwas schwieriger. Doch findest du in Allem auch einen Aspekt, für den du dankbar sein kannst, wenn du nur genau hinschaust. Die Krankheit zeigt dir den Wert des Lebens, der Verlust zeigt dir die Liebe, die du erlebt hast, usw.
Dankbarkeit
macht still
Noch ein zweiter Hinweis bzw. ein kleiner Tipp: Für Meditationen ist eine Besinnung auf Dank großartig. Fange damit an und fühle Dankbarkeit in dir. Wie oben beschrieben, lässt so die Rastlosigkeit des Ego-Verstandes nach, wenn wir uns daran erinnern, dass wir das, nach dem wir ständig suchen, bereits immer haben. Und so fällt der Kontakt mit dem Formlosen, mit der Seele und dem Gottfeld, viel leichter.