Das große Fühlen
Immer wieder werde ich gefragt, wie denn ein Mensch vermeiden kann, etwas Bestimmtes zu fühlen. Viele Menschen fühlen sich ihren Emotionen ausgeliefert und finden keinen Umgang damit. Vor allem, wenn es sich um unangenehme Gefühle handelt. Wir wollen einfach keine Trauer oder Ärger oder Wut oder Scham spüren.
Meine Antwort darauf ist: Du kannst das Gefühl nicht „wegmachen“, aber du kannst etwas dafür tun, dass es nicht so lange bleibt und so zum Leiden wird. Und hier findest du 4 Ansatzpunkte für einen hilfreichen Umgang:
1. Drück es nicht weg. Werde dir bewusst, dass es sich bei der Emotion um etwas handelt, dass du selbst erzeugst. Dein System reagiert auf Informationen, die du bewusst oder unbewusst verarbeitest. Das Gefühl ist also DEINE körperliche Reaktion auf DEINE Interpretationen im Verstand. Und so wie du es erschaffen hast, kannst du es auch wieder gehen lassen. Und dabei unterstützen die Punkte zwei bis vier.
2. Das Gefühl ist eine wichtige Botschaft. Entweder ist es eine angemessene Reaktion auf die aktuelle Situation, die dich leiten kann, wie du zu reagieren hast. Oder es kann dich auf ein altes antrainiertes Reaktionsmuster hinweisen, das mit alten Mitteln auf eine neue Situation unangemessen reagiert. In beiden Fällen ist das Gefühl hilfreich. Um herauszufinden, um welchen Fall es sich handelt, braucht es Bewusstheit und die Fähigkeit, von außen auf dich und die Situation zu schauen. Vielleicht suchst du dir dabei Unterstützung von einem anderen Menschen.
3. Gib dem Gefühl kein Futter. Sieh es als die wichtige Botschaft und schau, was du damit anfangen kannst. Suche die Ursache des Gefühls, und ergründe, was dazu geführt hat wie in Punkt zwei beschrieben. Aber gehe nicht bewusst weiter in die Emotion hinein. Nimm es wahr und versuche, in eine Beobachterposition zu kommen. Geh aus der Situation hinaus. Dabei hilft dir vor allen Punkt vier.
4. Erinnere dich daran, dass du ein Gottkind bist, dass du in etwas Größeres eingebunden bist, dass du eine Seele bist, die hier mit Verstand und Körper Erfahrungen macht. Unterstütze das Erinnern z.B. durch ein bewusstes Innehalten: Schließe die Augen, nimm einen tiefen Atemzug, spüre den Boden, nimm deinen Atem wahr und wie dein Körper durch diesen bewegt wird. Falls du mehr Unterstützung brauchst, suche dir den Raum und die Zeit dazu, um dich mit der größeren Wahrheit zu verbinden. In der Natur, in der Meditation, wo immer das für dich stimmig ist.
Denn unsere generelle Fähigkeit und Kapazität für ALLE Gefühle erweitern sich. So können wir dann auch mehr Liebe, Freude, Frieden, Stärke usw. in unserem Leben erleben.