Gemeinschaft
Das Ganze ist größer als die Summe der Teile
Ich komme gerade wieder von einem Seminar und konnte wieder einmal sehen, wie unterstützt die innere Arbeit in Gruppen ist. Wenn sich wohlwollende, interessierte und offene Menschen miteinander zusammensetzen, entsteht ein besonderes Feld, das Vertiefung und Verbindung leichter macht.
Den bekannten Spruch von Aristoteles: "Das Ganze ist größer als die Summe der Teile.", kann ich in meinen Seminaren immer wieder bestätigt finden. Innere Arbeit in Gemeinschaften mit solchen Feldern ist einfacher, tiefer und nachhaltiger. Jesus wird mit den Worten zitiert: "Wenn sich zwei oder mehr Brüder in meinem Namen versammeln, bin ich bei euch." Und damit meinte er nicht die Person Jesus, sondern den Teil Gottes in ihm, der genauso in allen anderen Menschen ist.
Auch im Buddhismus wird die Bedeutung der Gemeinschaft für die persönliche und spirituelle Entwicklung betont. „Sangha“ bedeutet „Gemeinschaft“ auf Sanskrit und wird als eine der drei „Juwelen“ des Buddhismus angesehen, zusammen mit dem Buddha (dem Erwachten) und dem Dharma (den Lehren).
Du brauchst und solltest deinen Weg nicht allein gehen. Es macht viel mehr Freude, sich mit anderen Menschen zusammenzuschließen und einen Entwicklungsweg gemeinsam zu gehen. In einer Gruppe von wohlwollenden und interessierten Menschen fühlst du dich nicht mehr getrennt und einsam, sondern als Teil des Ganzen miteinander verbunden. Die Einbindung in der Gruppe erinnert dich an die Einbindung in das Ganze, erinnert dich an die Wirklichkeit, ein Gottkind zu sein, eine unsterbliche Seele und Teil des Gottfeldes. Du kannst den göttlichen Teil von dir im Anderen erkennen. Namaste.
Ein weiterer Vorteil der inneren Arbeit in Gruppen und Gemeinschaften ist, dass die Muster des Egos durch die Interaktion mit anderen leichter zu erkennen sind. Durch andere Menschen können "Triggerpunkte" alter Ich-Strukturen leichter aktiviert werden, die so dann ans Tageslicht kommen und heilsam bearbeitet werden können. Dafür brauchst du allerdings Achtsamkeit und die Bereitschaft zur Selbstreflektion.
Und nicht zu vergessen: Entwicklungsarbeit in Gruppen macht einfach mehr Freude und ist viel leichter. Die letzten Tage haben wir wieder getanzt, gelacht, geweint, waren still, haben uns erforscht, uns ausgetauscht, geflachst, gegessen, geruht, gesessen und gefeiert.
Tiefe und Freude
So ist innere Arbeit in Gemeinschaft, und so darf Leben und Erleben sein: tief, und gleichzeitig leicht und freudig.
