Atem ist Leben-digkeit

Ein lebendiger, bewusster und freier Atem ist eine der Grundvoraussetzungen für einen lebendigen, freien, fühl- und erfahrbaren Körper. Und so ein Körper unterstützt die innere Entwicklung. Deswegen waren und sind Atemschulung und Atemübungen wichtige Bestandteile in vielen spirituellen Schulen und Traditionen. Und auch in Zweigen der Psychotherapie wird mit Hilfe des Atems der Körper aktiviert und für die therapeutische Arbeit genutzt.

Atem wird bewusst…

Und wie bei allem steht am Anfang Achtsamkeit, die zu größerer Bewusstheit führt. Mit dieser kleinen Übung lernst du deinen Atem besser kennen.

Lege dich auf den Rücken, möglichst flach, am besten auf eine Yogamatte, dass du nicht in eine Matratze einsinkst, den Kopf leicht mit einem Kissen unterstützt, vielleicht eine Decke unter dem Körper. Stelle die Beine auf, dass der Bauch und damit das Zwerchfell entspannt sind. Nimm dir Zeit, in dieser Lage anzukommen.

Nimm deinen Körper war, wie er auf dem Boden liegt, wie er mit dem Boden Kontakt hat, fühl dich von der Erde getragen.

Dann lege eine Hand auf deinen Bauch, die andere auf die Brust, so, dass es nicht anstrengend ist, die Hand zu halten. Die Ellbogen ruhen dafür immer noch auf dem Boden.

Dann richte deine Achtsamkeit auf deinen Atem. Du atmest ohne einen bewussten Impuls, sondern lässt den Atem geschehen. Du nimmst war, wo der Atem hingeht, wenn du ihn lässt. Geht er eher in den Bauch, oder eher in die Brust? Oder in beide Räume? Wenn in beide, wo ist er zuerst? Wann und wie lange sind die Atempausen? Nimm dir einige Minuten Zeit und erforsche deinen Atem. Die Hände unterstützen dabei die Wahrnehmung. Vielleicht verändert sich der Atem auch mit der Zeit. Wird eventuell langsamer und tiefer.

Dann gibst du einen bewussten Impuls dazu und atmest gezielt in die verschiedenen Atemräume hinein. Ganz einfach lassen sich wahrnehmen Bauch, Brust und die Flanken. Vielleicht kannst du auch eine Wahrnehmung für den Rücken gewinnen. Auch hier unterstützen die Hände durch ihr Feedback die Wahrnehmung, wie der Atem den Körper bewegt. Wie fühlt sich das an, wenn du direkt in die Räume hinein atmest? Probiere das einige Minuten.

Atemfülle

Und dann zum Abschluss der Übung fülle alle Atemräume mit einem Atemzug. Dazu zuerst den Bauch, das Zwerchfell spannt sich nach unten an und weitet die Lunge nach unten.

Dann kommen die Flanken dazu, die sich nach außen weiten, dann hebt sich der Brustkorb, vielleicht sogar die Schultern, dass auch die Lungenspitzen einbezogen werden. Und wenn du eine Wahrnehmung für den Rücken hast, dann nimm bewusst auch den Rücken dazu. Atme ganz langsam ein, so dass sich die Räume ganz füllen können, und dann langsam wieder aus, dass der Zeitraum etwa gleich lang ist. Mach dies ein paar Mal, und schau, wie sich die Atemräume und dein Körper dabei anfühlen.

Zum Ende entspanne den Atem wieder, gebe keinen Impuls mehr hinein und genieße ihn und deinen Körper und dich auf der Matte liegend für einige Zeit, ohne dass etwas getan werden muss.

Viel Freude!

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Komfortzone und Hamsterrad

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