Komfortzone und Hamsterrad

Ein normales Leben in unserer Gesellschaft mit einer Vielheit von geplanten Dingen wird als Komfortzone oder Hamsterrad wahrgenommen, je nach aktueller Befindlichkeit und Perspektive. Da beide so nah aneinander sind, ist es für viele schwer, aus dem Hamsterrad tatsächlich dauerhaft auszusteigen.

Komfortzone

Der Mensch als Ego-Selbst schafft sich eine Komfortzone, um sich als getrenntes Wesen in einer gefährlichen Welt einigermaßen sicher und gut fühlen zu können.

Darin behält er Kontrolle über alles und vermeidet unbekannte Dinge, denn die können ja potenzielle Gefahrenherde sein. Am besten werden alle Tage komplett durchgeplant und organisiert. Aufstehen, eventuell Kinder versorgen, Arbeit, Fernsehen auf der Couch, Sex vorm Einschlafen, am Wochenende Treffen mit Bekannten, vielleicht etwas Sport. So leben die meisten Menschen in der westlichen Informations- und Konsumgesellschaft. Freiraum und Zeit für sich selbst und Wahrnehmung der eigenen tieferen Wünsche sind nicht da. Die Vielheit lenkt ab von der doch im Unterbewusstsein empfundenen Sinnlosigkeit.

Die Komfortzone wandelt sich aber schnell zum Hamsterrad, wenn eine Krise erscheint, die das ganze Selbst- und Weltbild erschüttert und das Leiden als Ego-Selbst sichtbar macht. Dann werden all die Dinge, die sich das Ego als sicheren Ablauf eingerichtet hat, als nur noch anstrengend und sinnlos erfahren. Insbesondere die Vielzahl (nicht die Fülle) der Anforderungen, die die moderne Ego-Selbst-Gesellschaft stellt, und die damit verbundene Rastlosigkeit stellen auf einmal riesengroße Probleme dar. Das so populäre Krankheitsbild des Burnouts lässt sich sehr gut mit diesem Prozess beschreiben, Stress und Sinnlosigkeit führen zu Depression und Erschöpfung.

Mit der Wahrnehmung des Hamsterrades wird das Selbstbild in Frage gestellt und innere Arbeit aufgenommen, um einen Weg aus dem Leiden zu finden. Der Mensch entwickelt sich weiter und stabilisiert sich. Doch sind die alten Ego-Strukturen im frisch erwachten Gottkind noch aktiv, und laden immer wieder ein in das Hamsterrad, das mit der Stabilisierung wieder als Komfortzone empfunden wird. Die begonnene innere Arbeit und Transformation erscheinen nicht mehr nötig und werden reduziert oder ganz eingestellt.

Hamsterrad

Die Nähe von Hamsterrad und Komfortzone erklärt so wunderbar, warum so viele Entwicklung-sprozesse nicht immer nachhaltig sind und häufig eine zweite größere Krise benötigen. Es scheint hier so angelegt zu sein, dass Menschen sich nur auf den Weg machen, wenn das alte Selbstbild und die damit verbundene Komfortzone scheitern, und zwar richtig.

Dann ist der Mensch bereit, sich wirklich von Alten zu trennen und das Neue zu suchen. Dann wird das Gottkind erinnert.

Viel Freude!

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